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Unterzuckerung (Hypoglykämie)


Unter gewissen Umständen (s.u.) kann die Zuckermenge im Blut auch zu gering werden (Unterzuckerung Hypoglykämie); dann braucht der Körper sofortige Zufuhr von Zucker (s.u.).

Ursachen:

Zu späte oder zu geringe Zufuhr von Kohlehydraten (= Getreideprodukten, Obst, Zucker), versehentliches Einspritzen von zu viel Insulin, außergewöhnliche körperliche Belastung, Alkohol in großen Mengen.

Erkennen:

Erste Anzeichen:

  • Nervosität, Unruhe, Zittern
  • Blässe, Schweißausbruch
  • Heißhunger
  • Doppeltsehen
  • Konzentrationsschwäche
  • Verwirrtheit, Aggressivität

Erfolgt keine Einnahme von Zucker kommt es zu

  • Krampfanfällen und
  • Bewußtlosigkeit.
Der gut mit der Störung des Zuckerstoffwechsels vertraute und geschulte Diabetiker erkennt die ersten Anzeichen der Unterzuckerung und weiß, was zu tun ist.

Gefahr:

Wegen der schädlichen Folgen für den Organismus müssen Unterzuckerungszustände umgehend behoben werden. Es sei auch darauf hingewiesen, daß Unterzuckerung bei autofahrenden Diabetikern zu Fehlverhalten im Verkehr und zu Unfällen führen kann. Erfolgt keine Einnahme von Zucker, kann der Betroffene in einen Verwirrtheitszustand geraten, der einer Trunkenheit ähnelt, was zu verhängnisvollen Fehlentscheidungen führen kann (z.B. Einlieferung zur "Ausnüchterung" in Polizeigewahrsam).

Maßnahmen:

Bei den ersten Anzeichen für den Verdacht auf eine Unterzuckerung:

  • Speziellen Hinweis (z.B. Notfallausweis, Notfallkapsel, Armband mit Gravur, Diabetikerausweis) suchen oder evtl. Angehörige befragen, dann ggf.
  • Sofort Traubenzucker und/oder zuckerhaltige Nahrungsmittel bzw. Getränke geben.
  • Bei Verdacht auf eine schwere Unterzuckerung und vorhandenem Bewußtsein: ein Stück Zucker zwische Wange und Backenzähne gedrückt halten.
  • Bei Verschlechterung des Zustandes, bei Zeichen von Verwirrung und Aggressivität, bei Schluckschwierigkeiten oder bei Bewußtlosigkeit: Nichts zu essen oder zu trinken geben.
  • Bei Bewußtlosigkeit und vorhandener Atmung: stabile Seitenlage
  • in jedem Fall: Notruf und dabei: Unterzuckerungsanzeichen und Information aus dem Ausweis mitteilen.

Viele Angehörige von insulinspritzenden Diabetikern sind darin geschult, bei schwerer Unterzuckerung auch Glukagon zu spritzen, welches den Blutzucker erhöht.

Überzucker (Hyperglykämie)


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