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Verbrennungen und Verbrühungen


Verbrennungen bzw. Verbrühungen sind durch Hitze ausgelöste schwere Schädigungen der Haut und auch tieferliegender Gewebe mit nachhaltigen Auswirkungen auf den gesamten Organismus durch Störung der vitalen Funktionen.

Erkennen:
  • Schmerz
  • Hautrötung
  • Blasenbildung
  • Tiefergehende Gewebeschädigungen

Bei tiefergehenden Gewebeschädigungen finden sich in den angrenzenden Hautbezirken immer auch Blasenbildung und Hautrötung. Durch ausgedehnte Brandwunden verliert der Körper große Mengen ab Gewebeflüssigkeit mit Eiweißen und Salzen. Dieser Flüssigkeitsverlust kann zum Schock führen. Dabei wirkt der Verbrennungsschmerz verstärkend. Durch Wundinfektion kommt es ggf. später zu Eiterungen und zu verzögerter Wundheilung.

Wenn die betroffene Person im Moment der Hitzeeinwirkung (Explosion, Stichflamme) eingeatmet und dadurch Verbrennungen im Mund, Rachen und Kehlkopfbereich erlitten hat, kommt es zu Atemstörungen.

Gefahr:

Das Brennen der Kleidung verursacht beim Betroffenen Angst. In der Angst läuft er davon und facht somit den Brand zusätzlich an.

Maßnahmen:

  • Kleiderbrände sofort löschen
  • Brennende Person in jedem Fall aufhalten
  • Mit Wasser übergießen / in Wasser eintauchen oder in Wolldecke hüllen
    • Eine Wolldecke um den Körper legen, am Hals fest abschließen
    • Decke an den Körper drücken und die Flammen ersticken
    • Niemals klopfen oder schlagen
    • Nach dem Ablöschen die Decke vorsichtig von den Füßen her abnehmen
    • Zum evtl. Nachlöschen die Decke wieder auflegen und die Flammen ersticken
    • Kleidung und Decke auf Glimmstellen untersuchen.
  • Flammen mit Tüchern ersticken
  • Betroffenen auf dem Boden wälzen
  • Bei Einsatz von Feuerlöschern diese nicht auf das Gesicht richten. Es gibt Feuerlöscher, die nicht zum Ablöschen brennender Personen verwendet werden dürfen. Daher sind entsprechende Hinweise auf dem vorhandene Feuerlöscher zu beachten.
  • Bei Verbrennungen lokale Kaltwasseranwendung, z.B. Gliedmaßen sofort in kaltes Wasser eintauchen oder unter fließendes Wasser halten, bis der Schmerz nachläßt (mind. 15 Minuten).
    Kaltwasseranwendung bedeutet ein Abbrausen oder Übergießen der betroffenen Stellen mit kaltem Wasser. Dies ist auch am Körperstamm durchführbar. Es darf jedoch niemals der ganze Verletzte in kaltes Wasser eingetaucht werden (Gefahr eines Kälteschocks).
    Kaltwasseranwendung bei Kindern nicht zu lange durchfüren - Gefahr der Unterkühlung.
  • Bei Verbrühungen Kleidung möglichst rasch entfernen, ohne dabei die Kaltwasseranwendung zu verzögern.
  • Schockbekämpfung
  • Keimfreie Bedeckung der Brandwunden mit Verbandtüchern / Metalline-Tüchern
  • Sorge für Wärmerhaltung durch Zudecken mit einer Decke, dabei unbedingt Druck auf die Verbrennung vermeiden.
  • Kontrolliere ständig: Bewußtsein, Atmung und Puls.
  • Grundsätzliches Verbot der Anwendung von Hausmitteln (wie bei allen Verletzungen), weil der Arzt die Wunde unbedingt unverändert sehen muß, um sie beurteilen zu können. Die notwendige Säuberung von solchen Substanzen, die auch Nährboden für Krankheitserreger sind, wäre für den Verletzten sehr schmerzhaft.
  • Notruf

Hinweis: In den Verbandkästen DIN 13164 (Kraftfahrzeugverbandkasten) sowie DIN 13157 befindet sich spezielles Verbandmaterial für die Versorgung von Brandwunden.


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